Betriebsvergleich Kinder- und Jugendhilfe
Struktur und Leistung der einbezogenen Einrichtungen
Der Betriebsvergleich für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe enthält für das Geschäftsjahr 2019 insgesamt 34 Einrichtungen (Vorjahr 33 Einrichtungen) aus verschiedenen Bundesländern. Dieser Betriebsvergleich beschränkt sich auf Einrichtungen, die Leistungen im Sinne der §§ 27 ff. SGB VIII (Hilfe zur Erziehung) erbringen. Somit sind z. B. Kindertagesstätten hier nicht erfasst. Die Struktur der einbezogenen Einrichtungen ist sehr heterogen.
Während alle Anbieter mindestens ein Regelangebot vorhalten, bieten 23 Einrichtungen auch eine Intensivbetreuung an. 14 Einrichtungen halten auch Leistungen im Bereich der Tagespflege vor. Die genehmigte Platzzahl liegt zwischen 18 und 557 Plätzen. Rund 59 % der Anbieter halten dabei eine Kapazität zwischen 51 und 150 Plätzen vor. Der durchschnittliche Nutzungsgrad der Einrichtungen liegt wie im Vorjahr bei ca. 94 %.
Das durchschnittliche Entgelt für das Regelangebot lag im Jahr 2019 bei 170,60 EUR/Tag (Vorjahr 163,60 EUR/Tag), für das Intensivangebot bei 217,70 EUR/Tag (Vorjahr 210,50 EUR/Tag) und für die Tagesbetreuung bei 105,50 EUR/Tag (Vorjahr 103,10 EUR/Tag). Somit waren im Jahresvergleich Steigerungen um 4,3 % (Regelangebot), 3,4 % (Intensivangebot) und 2,4 % (Tagesbetreuung) zu verzeichnen.
Ertragslage
Bedeutendster Aufwandsfaktor von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe ist der Personalaufwand, der vergleichbar mit den Vorjahren rund 75 % bis 80 % des gesamten Aufwands ausmacht. Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft beträgt dabei 65,5 TEUR (Vorjahr 63,9 TEUR).
Somit war bei dieser Kennzahl ein Anstieg um 2,5 % zu verzeichnen. Die Höhe der Umsatzerlöse aus Pflegeleistungen schwankt entsprechend der vorgehaltenen Platzzahl. Im Geschäftsjahr 2019 wurde pro Platz ein Umsatz in Höhe von durchschnittlich 68,5 TEUR (Vorjahr 63,5 TEUR) vereinnahmt. Wie im Vorjahr betragen die Umsatzerlöse je Vollkraft rund 81 TEUR. Die Personalaufwandsquote, d. h. der Anteil der Umsatzerlöse, der für das Personal aufgewendet wird, lag im Jahr 2019 erneut bei rund 80 %.
Eine weitere bedeutende Position auf der Ertragsseite stellen die caritativen Erträge (Spenden, Erbschaften etc.) dar. Hier wurden im Geschäftsjahr 2019 im Durchschnitt 117 TEUR (Vorjahr 68 TEUR) erzielt.
Im Durchschnitt erzielen die einbezogenen Einrichtungen einen Jahresüberschuss. Dieser lag über dem Wert des Vorjahres. Die Umsatzrendite beträgt im Geschäftsjahr 2019 2,7 % nach 1,9 % im Vorjahr.
Vermögens- und Finanzlage
Der Deckungsfaktor (Liquidität auf kurze Sicht im Verhältnis zum betriebsgewöhnlichen monatlichen Finanzbedarf) beträgt 4,2 Monate (Vorjahr 4,6 Monate). Der Einzugsfaktor beträgt wie im Vorjahr rund fünf Wochen und entspricht somit zum Jahresende im Wesentlichen den Forderungen für den Monat Dezember.