Planung und Begleitung von Unternehmenszusammenschlüssen

Auch im Jahr 2019 wurde in der Presse eine Vielzahl von geplanten oder vollzogenen Zusammenschlüssen veröffentlicht. Nach wie vor bilden Zusammenschlüsse im Gesundheitswesen (insbesondere auf Krankenhaus­ebene) hier die Mehrheit, aber auch Sozialunternehmen und Komplexträger gehen zunehmend gemeinsame Wege. Neben Zusammenschlüssen gleicher Trägerschaft sind auch interkonfessionelle oder

Unternehmenszusammenschlüsse im Gesundheits- und Sozialwesen: Prozessbegleitung

 

Auch im Jahr 2019 wurde in der Presse eine Vielzahl von geplanten oder vollzogenen Zusammenschlüssen veröffentlicht. Nach wie vor bilden Zusammenschlüsse im Gesundheitswesen (insbesondere auf Krankenhaus­ebene) hier die Mehrheit, aber auch Sozialunternehmen und Komplexträger gehen zunehmend gemeinsame Wege. Neben Zusammenschlüssen gleicher Trägerschaft sind auch interkonfessionelle oder kommunal-konfessionelle Zusammenschlüsse zu vermelden.

Beweggründe für die Zusammenschlüsse und Bündelung der Aktivitäten sind regelmäßig der Wunsch nach zunehmender Größe und Stärke sowie die Einsicht, dass solitäre Einrichtungen den aktuellen Herausforderungen nicht mehr erfolgreich begegnen können. Themen wie Fachkräftemangel, gesetzliche Vorgaben, eine unzureichende Investitionsfinanzierung, aber auch immer schwieriger zu refinanzierende Verwaltungsaufwendungen stellen die Träger zunehmend vor große Probleme. Diese Herausforderungen können gemeinsam besser bewältigt werden. Auch Untersuchungen bestätigen, dass kleinere Einrichtungen wirtschaftlich schlechter dastehen als große und Verbünde wirtschaftlich solider sind als solitäre Einheiten.

Doch nicht jeder Zusammenschluss ist erfolgreich. Nicht selten können gesteckte Ziele nicht erreicht werden, wobei die Gründe hierfür vielfältig sind, da Zusammenschlüssen eine komplexe Mischung aus strategischen, unternehmenspolitischen und marktbezogenen Motiven zugrunde liegt. Basis für einen erfolgreichen Zusammenschluss sind in jedem Fall eine strukturierte und phasenorientierte Vorgehensweise, die gleichmäßige Berücksichtigung von harten und weichen Faktoren, eine detaillierte und umfassende Kommunikationsstrategie sowie die konsequente Umsetzung der geplanten Integrationsmaßnahmen.

Planung und Begleitung von Unternehmenszusammenschlüssen - Strukturierte und phasenorientierte Vorgehensweise

Ein Zusammenschluss ist fundiert zu planen und sorgsam umzusetzen. Hierbei handelt es sich um ein komplexes, ressourcenintensives Projekt, welches nicht erfolgreich neben dem anspruchsvollen Tagesgeschäft gemanagt werden kann. Eine externe, fachkundige Prozessbegleitung und ein professionelles Projektmanagement sind von Vorteil und stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor für das Gelingen eines Zusammenschlusses und eine Arbeitserleichterung für die Führungskräfte dar.

Bei der Umsetzung eines Vorhabens hat sich eine strukturierte Vorgehensweise bewährt. Typischerweise unterscheidet man den Prozess in eine Initiierungs-, eine Analyse-, eine Konzeptions- sowie Verhandlungsphase und eine sich daran anschließende Integrationsphase. Sie ermöglicht den Parteien in regelhaften Abständen auf Basis von Meilensteinen eine Überprüfung und Bestätigung ihres Vorhabens.

Planung und Begleitung von Unternehmenszusammenschlüssen - Beachtung harter und weicher Faktoren

Die Notwendigkeit des Vorliegens harter Faktoren steht außer Frage, denn ohne konkrete strategische und operative Synergien rechnet sich kein Zusammenschluss. Aber auch weiche Faktoren sind nicht zu vernachlässigen, denn die Vereinbarkeit unterschiedlicher Unternehmensphilosophien und -ziele bzw. die Entwicklung einer gemeinsamen Unternehmenskultur kann eine der größten Herausforderungen darstellen.

Hier sind vor allem die Führungsebene und die Aufsichtsgremien gefragt, da sie einen wichtigen und entscheidenden Faktor für den Erfolg eines Zusammenschlusses darstellen. Für die erfolgreiche Umsetzung eines Zusammenschlusses ist es unabdingbar, dass sich die verantwortlichen Personen in der Sache einig sind und dies nach innen und außen authentisch und nachvollziehbar vertreten.

Planung und Begleitung von Unternehmenszusammenschlüssen - Detaillierte und umfassende Kommunikationsstrategie

Eine regelhafte Kommunikation, die die Verantwortlichen einbindet und die Vorteile aus dem geplanten Zusammenschluss vermittelt, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Hierzu bedarf es einer dezidierten Kommunikationsstrategie inkl. der Berücksichtigung aller einzubindenden Stakeholder, der Erarbeitung und Anwendung einer Kommunikationsmatrix sowie der Einbindung von Schlüsselpersonen. Durch eine prozessbegleitende und proaktive Kommunikation können Unsicherheiten reduziert bzw. vermieden werden. Insbesondere den Widerständen und Verlustängsten von Mitarbeitern sowie den ggf. kursierenden Fehlinformationen kann somit rechtzeitig begegnet werden.

Planung und Begleitung von Unternehmenszusammenschlüssen - Konsequente Umsetzung der Integration

Die adäquate Umsetzung von Integrationsmaßnahmen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für einen gelungenen Unternehmenszusammenschluss. Hierbei entscheidet das Integrationsmanagement über den Erfolg oder Nichterfolg des Zusammenschlusses. Die Planung des Integrationsprozesses sollte schon während der Verhandlungsphase erfolgen. Nach dem Zusammenschluss müssen dann die im Vorfeld ermittelten Synergien und die erstellten Konzepte in Maßnahmenpläne transformiert und umgesetzt werden. Der Integrationsprozess ist hierbei als eigenständiges Projekt zu sehen, das eines professionellen Prozess- und Veränderungsmanagements bedarf. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die Schlüsselpersonen beider Seiten einzubinden. Über die Etablierung von Arbeitsgruppen sowie die Kommunikation des Fortschritts in Form von Status-Berichten und Meilensteinen ist der Fortschritt der Umsetzung zu verfolgen und zu kontrollieren.

Nicht zuletzt hat die Umsetzung eines Zusammenschlusses in der Regel auch wirtschaftliche Ziele. So kann die Realisierung von Synergien durch Soll-Ist-Analysen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen überprüft und ggf. bei negativen Abweichungen gegengesteuert werden. Eine in der Konzeptionsphase erstellte integrierte und realistisch gerechnete Businessplanung für den Fusionsfall sollte hierbei als Steuerungsinstrument verwendet werden.

Planung und Begleitung von Unternehmenszusammenschlüssen - Praxis-Hinweis

Wer sich im Rahmen eines solchen Prozesses professioneller Unterstützung bedient, ist gut beraten – sei es durch die Auslagerung der aktiven Prozesssteuerung zur Entlastung knapp bemessener Managementkapazitäten oder auch durch extern ausgearbeitete Studien bzw. Analysen, die Basis für eine fundierte Entscheidung darstellen. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrem Vorhaben mit unserem interdisziplinär aufgestellten Beratungsteam.

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