Betriebsvergleich Werkstätten für behinderte Menschen

In den Betriebsvergleich 2019 der Solidaris ist Datenmaterial von 61 (Vorjahr 60) Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) eingeflossen, die anhand ihrer Betreuungskapazität in vier Gruppen klassifiziert wurden:

 

Die Kapazität der in den Betriebsvergleich einbezogenen WfbM weist eine Spannweite von 54 bis 1.539 genehmigten Plätzen auf. Im Durchschnitt bieten die WfbM Platz für 450 Be

Betriebsvergleich Werkstätten für behinderte Menschen

 

Struktur der einbezogenen WfbM

In den Betriebsvergleich 2019 der Solidaris ist Datenmaterial von 61 (Vorjahr 60) Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) eingeflossen, die anhand ihrer Betreuungskapazität in vier Gruppen klassifiziert wurden:

 

Kapazität, Betreuungsleistung und Struktur

Die Kapazität der in den Betriebsvergleich einbezogenen WfbM weist eine Spannweite von 54 bis 1.539 genehmigten Plätzen auf. Im Durchschnitt bieten die WfbM Platz für 450 Beschäftigte (Vorjahr 455 Beschäftigte). Die Auslastung, die sich als Quotient aus tatsächlich genutzten und genehmigten Plätzen ergibt, verringerte sich im Mittelwert auf 107,6 % (Vorjahr 108,0 %). Der Maximalwert der Auslastung beträgt 138,6 %. Insgesamt 27 % der WfbM waren zu weniger als 100 % ausgelastet, 20 % der WfbM waren zu weniger als 95 % ausgelastet. Auf die Belegung im Eingangsverfahren/Berufsbildungsbereich entfällt im Durchschnitt ein Anteil von 11,0 % (Vorjahr 11,7 %) der tatsächlich genutzten Plätze.

Jahresergebnis

Das durchschnittliche Jahresergebnis ist im vierten Jahr in Folge rückläufig (2019: - 2,9 %; 2018: - 4,9 %; 2017: - 1,7 %; 2016: - 7,8 %). Allerdings erwirtschaften 88 % der in die Auswertung einbezogenen WfbM ein positives Jahres­ergebnis (Vorjahr 92 %). Weiterhin ist eine leichte Tendenz dahingehend festzustellen, dass die Jahresergebnisse mit zunehmender Einrichtungsgröße höher ausfallen.

Die durchschnittliche Umsatzrentabilität der WfbM mit einem positiven Jahresergebnis beläuft sich auf 3,0 % (Vorjahr 3,6 %). Die Spannweite reicht hier von 0,05 % bis 12,68 %. Der Mittelwert der Produktions- und Dienstleistungserlöse der Werkstatt beträgt 4.583 TEUR, wobei hier eine enorme Spannweite von 103 TEUR bis 47.851 TEUR zu verzeichnen ist (Vorjahr 102 TEUR bis 42.739 TEUR). Der Median dieser Erlöse beläuft sich auf 2.282 TEUR.

Das für den Arbeitsbereich zu ermittelnde Arbeitsergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahr im Mittelwert um 4,0 % auf 1.252 TEUR. Die Ausschüttungsquote der Arbeitsentgelte für die Beschäftigten beträgt im Median 85,2 %; die Spannweite liegt bei 70 % bis 164 %. Keine WfbM unterschreitet die in der WVO geforderte Mindestquote von in der Regel 70 % des erzielten Arbeitsergebnisses.

Finanzlage und Liquidität

Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der WfbM beträgt 62,7 % (Vorjahr 66,4 %). Die um den Sonderposten für gefördertes Anlagevermögen modifizierte Eigenkapitalquote beläuft sich auf 73,0 % (Vorjahr 75,7 %) bei einer durchschnittlichen Bilanzsumme von 14.556 TEUR in 2019 nach 13.447 TEUR im Vorjahr.

Für die Einrichtungen stand im Jahr 2019 durchschnittlich eine Deckung des betriebsgewöhnlichen monatlichen Finanzbedarfs durch die Liquidität auf kurze Sicht von ca. 3,3 Monaten (Vorjahr 3,5 Monate) zur Verfügung. Die ­EBITDA-Marge, die stellvertretend den operativen Gewinn als Renditegröße wiedergibt, aber auch Indikator für die Innenfinanzierungskraft eines Unternehmens ist, beträgt 7,2 % (Vorjahr 6,9 %). Hier reicht die Spannweite der WfbM mit positivem EBITDA von 1,8 % bis 17,4 %. Der Einzugsfaktor, der angibt, wie schnell Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Liquidität umgesetzt werden, liegt im Durchschnitt bei 4,3 Wochen nach 4,2 Wochen im Vorjahr.

Kennzahlen Personalbereich

Das durchschnittliche Arbeitsentgelt je Beschäftigtem pro Jahr im Arbeitsbereich der WfbM hat sich von 2.103 EUR im Vorjahr auf 2.169 EUR im Jahr 2019 erhöht. Die Höhe des Arbeitsentgeltes korreliert dabei kaum mit der Größe der Einrichtung.

Der Mittelwert des Personalaufwandes der Angestellten beträgt 56.798 EUR im Jahr 2019 (Vorjahr 55.913 EUR). Die Anzahl der Beschäftigten pro Betreuer ist mit Zunahme der Einrichtungsgröße tendenziell rückläufig – von 8,0 Beschäftigten pro Betreuer in Gruppe I bis 6,3 Beschäftigten pro Betreuer in Gruppe IV. Insgesamt ist die Relation im Vergleich zum Vorjahr gesunken, in 2019 beträgt sie 6,9 Beschäftigte pro Betreuer (Vorjahr 7,2).

Weitere Kennzahlen für den Personalbereich in den beschriebenen Größengruppen zeigt die folgende Übersicht.

 

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten

phone
mail Pfeil weiß