Betriebsvergleich Altenheime

Der Betriebsvergleich Altenheime der Solidaris enthält für das Jahr 2019 die Daten von rund 200 Altenheimen aus dem Mandantenkreis der Solidaris. Altenheime mit 50 bis unter 90 Plätzen sind dabei mit 43,8 % am häufigsten vertreten, gefolgt von Altenheimen mit 90 bis 129 Plätzen mit 35,1 %. Altenheime mit 130 Plätzen und mehr machen 16,2 % und solche mit weniger als 50 Plätzen 4,9 % an a

Betriebsvergleich Altenheime

 

Struktur und Leistung der einbezogenen Altenheime

Der Betriebsvergleich Altenheime der Solidaris enthält für das Jahr 2019 die Daten von rund 200 Altenheimen aus dem Mandantenkreis der Solidaris. Altenheime mit 50 bis unter 90 Plätzen sind dabei mit 43,8 % am häufigsten vertreten, gefolgt von Altenheimen mit 90 bis 129 Plätzen mit 35,1 %. Altenheime mit 130 Plätzen und mehr machen 16,2 % und solche mit weniger als 50 Plätzen 4,9 % an allen einbezogenen Altenheimen aus. Im Durchschnitt verfügt ein Altenheim über 98 Plätze.

Die geleisteten Pflegetage lagen im Jahr 2019 bei rund 34.100 Tagen, was einer Auslastung von 96,6 % entspricht.

Betrachtet man die Pflegeleistungsstruktur, d. h. den Anteil der einzelnen Pflegegrade an den insgesamt im Jahr 2019 geleisteten Pflegetagen, so ergibt sich folgendes Bild:

Pflegeleistungsstruktur

 

Die Altenheimbewohner sind weit überwiegend in den Pflegegraden 3 und 4 eingestuft: Fast zwei Drittel aller Fälle liegen in einem der beiden Pflegegrade. Der Pflegegrad 1 ist bei den Altenheimbewohnern nur marginal vertreten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich hier nur eine geringfügige Veränderung ergeben. Die Leistungsstrukturziffer, die sich aus dem Pflegegrad-Mix ergibt (d. h. aus der entsprechend den Pflegegraden gewichteten Pflegeleistung in Relation zu den ungewichteten Pflegetagen) liegt in 2019 nahezu unverändert zu den Vorjahren bei 1,75 (2018 und 2017 jeweils 1,74).

Bei einem durchschnittlichen Personaleinsatz von 66 Vollkräften (davon rund 42 Vollkräfte im Pflegedienst) bedeutet dies wie in den Vorjahren eine Personal-Belastungsziffer von 1,5. Damit entfallen auf das insgesamt eingesetzte Personal rund 1,5 Heimbewohner je Vollkraft. Bezogen auf den Pflegedienst versorgt eine Pflegevollkraft im Durchschnitt ca. 2,3 Bewohner. Auch dieser Wert hat sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren nahezu nicht verändert.

Die durchschnittlichen Entgelte nach Pflegegraden stellen sich im Durchschnitt wie folgt dar:

Leistungsentgelte (EUR)

 

Ertragslage

Wesentlicher Aufwandsfaktor von Altenheimen ist mit durchschnittlich rund 65 % des betrieblichen Aufwandes der Personalaufwand. Der durchschnittliche Personalaufwand je Vollkraft im Jahr 2019 beträgt 52,6 TEUR. Seine Entwicklung insgesamt und für den Pflegedienst ist in der nachfolgenden Abbildung für rund 150 identische Altenheime über drei Jahre dargestellt.

Personalaufwand und Erlöse je Vollkraft (TEUR)

 

Der Personalaufwand je Vollkraft weist in 2019 gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 2 % auf. Zugleich sind die Umsatzerlöse je Vollkraft mit einer Zunahme um 4 % deutlicher gestiegen.

Betrachtet man den Personalaufwand je Vollkraft sowie die Umsatzerlöse je Vollkraft ausschließlich für den Pflegedienst, so ist bei beiden Kennzahlen ein parallel verlaufender Anstieg zu verzeichnen: Während sich der Personalaufwand je Pflegevollkraft durchschnittlich um ca. 5 % erhöht hat, sind die Pflegeerlöse je Pflegevollkraft im Durchschnitt um gut 3 % ­gestiegen.

Insgesamt konnten die einbezogenen Altenheime im Durchschnitt des Jahres 2019 ein positives Jahresergebnis etwa auf Vorjahresniveau erzielen. Allerdings verzeichnen rund 30 % der einbezogenen Altenheime ein negatives Jahresergebnis, während 70 % der Altenheime ein positives Jahresergebnis erreichen konnten. Die erzielte EBITDA-Marge liegt über alle einbezogenen Altenheime bei rund 6,6 % (Vorjahr 6,5 %).

Vermögens- und Finanzlage

Das langfristige Vermögen derjenigen Altenheime, die über eine eigene Immobilie verfügen, betrifft mit einem Anteil von fast 70 % am Gesamtvermögen weit überwiegend Sachanlagen. Bei einer Anlagenaltersquote von 43 % (d. h. das Sachanlagevermögen ist bereits zu mehr als der Hälfte abgeschrieben) sind in den kommenden Jahren weiterhin deutliche Investitionen zur Erhaltung der Sachanlagen zu erwarten. Die Investitionsquote (Verhältnis der Investitionen in immaterielles Vermögen und Sachanlagen zu den nicht geförderten Abschreibungen auf diese Anlagegüter) beträgt im Jahr 2019 knapp 112 %.

Der Deckungsfaktor (Liquidität auf kurze Sicht im Verhältnis zum betriebsgewöhnlichen Finanzbedarf pro Woche) beträgt in 2019 9,4 Wochen und liegt damit auf Vorjahresniveau. Der Einzugsfaktor beträgt 2,4 Wochen, d. h. Forderungen werden im Durchschnitt innerhalb von 2,4 Wochen in Liquidität umgesetzt.

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